AUFGELÖST
Mehrstündiges Projekt im öffentlichen Raum
AUFGELÖST bringt in einer Verflechtung von Realität und Fiktion das private und äußerst tabubehaftete Thema Tod in die Öffentlichkeit. Das Projekt nimmt die finale Auflösung eines Haushalts nach dem Tod eines Menschen zum Anlass, die Themen Auflösung, Vergänglichkeit und Neubeginn performativ zu reflektieren.
Ein Mensch ist plötzlich nicht mehr da. Zurück bleibt eine intime Welt aus Hinterlassenschaften, die die Spuren einer gelebten Zeit in sich tragen. Der Hausrat einer Wohnung, die wegen eines Todesfalls aufgelöst wird, wird durch eine Umzugsfirma zum Aktionsort transportiert, ausgeladen und am Ende der Performance wieder abtransportiert.
In der mehrstündigen Improvisations-Performance wird mittels Aktion, Sprache und Klang eine fiktive Welt entfaltet, wer diese verstorbene Person hätte sein können und welche Bedeutung die Dinge ihres Haushalts für sie gehabt haben könnten. Ihre wahre Identität wird nicht offenbart. Es entsteht ein surreales Spannungsfeld zwischen Performer und imaginärer Person – ein Geflecht aus wahren und imaginativen Geschichten, aus Reflexion über Tod, Dingwelt und Mensch.
Durch das großflächige Ausbreiten der Hinterlassenschaften in einer eigenwilligen Ordnung, etabliert sich eine raumgreifende Aktions-Installation, die sich mit einem belebten Platz im urbanen Stadtraum verwebt.
"Das Leben, ein Datenhaufen, eine Menge Krempel, wenn man es so materiell sehen will – ein starkes Stück."
Peter Backof, 26.09.2022, Deutschlandfunk"Daniel Ernesto Müller improvisiert die biografischen Episoden und familiären Anekdoten durch die unmittelbare Konfrontation mit den ausgestellten Dingen. Es mag an dieser Arbeitsweise liegen, dass AUFGELÖST authentisch, liebenswert und zutiefst menschlich wirkt."
Sandra Nuy in Sandra Nuy_Was übrigbleibt
DATEN 2023:
Freitag, 15. September, 16:00 - 19:00 Uhr
Freitag, 22. September, 16:00 - 19:00 Uhr,
Samstag, 14. Oktober, 15:00 - 18:00 Uhr
mit anschließendem Publikumsgespräch / Moderation Lothar Kittstein
ORT: Neumarkt, Köln
Gefördert durch Konzeptionsförderung der Stadt Köln, Spitzenförderung des Landes Nordrhein Westfalen, Kunststiftung NRW und die „Gemeinsamen Stiftungen Geschwister Abelen und Karl Bau“.
Uraufführung: September 2022, Köln
Daniel Ernesto Müller
Der deutsch-mexikanische Choreograph und Performer lebt und arbeitet in Düsseldorf. Zunächst studierte er an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main Lehramt der Primar- und Sekundarstufe 1. Nach seinem ersten Staatsexamen und diversen Lehraufträgen an der Universität widmete er
sich seinem zweiten Studium, dem Bühnentanz an der Folkwang Universität der Künste in Essen, welches er 2010 mit dem Diplom abschloss. Schon während der Studienzeit fing er an als Performer, choreographischer Assistent und Produktionsleiter mit dem Choreographen Ben J. Riepe zusammenzuarbeiten. 2011 gründete er zusammen mit
Simon Hartmann das Künstlerduo HARTMANNMUELLER. Ihre Arbeiten werden seitdem national und international gezeigt.
Konzept und Realisation: Angie Hiesl + Roland Kaiser
Assistenz: Jürgen Dechert
Kostüm: Rupert Franzen
Tontechnik: Jens Griesinger
Management: Ruth Suermann
Finanzen und Organisation: Pascale Rudolph
Ausstattungsassistenz: Uta Püttmann
Pressearbeit: neurohr & andrä GbR
Fotodokumentation: Roland Kaiser
Videodokumentation 2022: Maurits Boettger
Grafische Gestaltung: Steffen Missmahl
Rechtsberatung: Reinhard Bergmann
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